Herkoemmliche_Loesungen

Herkömmliche Realisierungen

Es existieren alternative Lösungswege mit unterschiedlichsten Wirkprinzipen, die folgend objektiv kritisch betrachtet werden:

Die Zeitschaltuhr

Die erste Wahl für viele Hausbesitzer, Hausverwalter und Hersteller von Heizungssteuerungen.

Das Grundprinzip dieser Steuerungsvariante ist sehr simpel. Man schätzt die wohl wahrscheinlichsten Stoßzeiten für den Bedarf an warmen Wasser im Wochenverlauf ab und programmiert diese großzügig in die Schaltuhr ein.

  • Um keine Unterversorgung zu riskieren, werden die Pumpenlaufzeiten praktisch über den ganzen Tag ausgedehnt. Nur in ein paar Nachtstunden bleibt die Pumpe deaktiviert. Da die Heizung nachts meist nur mit abgesenktem Temperaturprofil arbeitet, ist die erreichte Energieeinsparung gering.
  • Außerhalb der programmierten Zeiten führt das kühle Wasser immer wieder zu Frust. Gerade nach der Schichtarbeit oder einer langen Heimreise wird das Duschvergnügen des Nachts doch deutlich getrübt.
  • Starke Wechsel der Verbrauchsgewohnheiten, zum Beispiel nach der Zeitumstellung, bei Urlaub oder Rotation der Arbeitsschicht, führen immer wieder zu Ärger und Aufwand (umprogrammieren der Schaltuhr).
  • Die Zeitschaltuhr bietet keinerlei Möglichkeiten der Diagnose. Die Pumpe läuft auch dann an, wenn kein Warmwasser vorhanden ist oder die Pumpe trocken läuft. Spülgänge zur Desinfektion können nur mühsam synchronisiert werden, was dann in der Praxis oftmals einfach nicht realisiert wird.

Die Zeitschaltuhr ist eine einfache und in der Anschaffung günstige Zirkulationssteuerung. Das Einsparpotential ist ohne Unterversorgung allerdings eher gering. Leider funktionieren auch die meisten Heizungssteuerungen der großen Anbieter immer noch nach diesem antiquierten Prinzip.

Die ferngesteuerte Steckdose

Der Sparfuchs möchte seine Zirkulationspumpe nur dann aktiviert wissen, wenn er wirklich warmes Wasser braucht.

Zu diesem Zweck wird an jedem Wasserhahn ein Schalter oder Taster installiert, der die Zirkulationspumpe drahtgebunden oder kabellos aktiviert.

  • Es ergibt sich ein maximaler Einspareffekt, da die Pumpe nur bei Anforderung läuft.
  • Kein Komfort, sondern regelmäßig Unzufriedenheit und Frust! Immer wenn warmes Wasser gebraucht wird, muss eine Wartezeit von einigen Minuten eingeplant werden. In dieser Zeit wird der Kreislauf erwärmt und das warme Wasser zur Zapfstelle gefördert. In der Praxis wird wohl eher Wasser ablaufen gelassen als mehrere Minuten gewartet.
  • Die Pumpe wird unbeirrt auch bei erwärmtem Kreislauf, kaltem Pufferspeicher oder Trockenlauf gestartet.
  • Es finden keine Spülgänge zur Desinfektion statt. Stagnierendes Wasser, vor allem auch über Tage der Abwesenheit, stellen durch Legionellen und andere Mikroorganismen ein Risiko dar.

Die ferngesteuerte Steckdose ist eine einfache, wenn auch oftmals in Installation und Inbetriebnahme aufwendige Zirkulationssteuerung. Sie bietet maximales Einsparpotential ohne jeglichen Komfort.
Diese Steuerungsvariante ist in Bezug auf die Trinkwasserhygiene als bedenklich einzustufen.

Die Thermostat-Regelung

Einige Hersteller suggerieren ihren Kunden, dass eine thermisch geregelte Zirkulation großes Einsparpotential ohne Komfortverlust bietet.

Die Zirkulation wird dabei von einem Thermostat auf einer “handwarmen” Temperatur (z. B. 30 °C) gehalten. Da in üblichen Brauchwasseranlagen kein regelbarer Mischer eingebaut ist, wird dies durch eine Intervallsteuerung der Zirkulationspumpe erreicht. Vergleichen kann man das Prinzip mit einer Pumpe, die eine sehr geringe Pumpleistung aufbringt. Der Vorlauf wird mit bspw. 60 °C gespeist, läuft aber so langsam um, dass am Ende des Rücklaufes nur noch 30 °C “ankommen”.

  • Der Einspareffekt ist marginal, denn es wird immer wieder so viel Wärme in die Zirkulation nachgefördert, wie an die Umwelt abgegeben wird.
  • Der erreichte Komfort besteht darin, dass zu jeder Zeit lauwarmes Wasser zur Verfügung steht. Dieses ist wohl zum Händewaschen geeignet, zum Duschen oder Abwaschen aber deutlich zu kalt. Für diese Bedarfsfälle heißt es zwangsläufig Wasser ablaufen lassen und warten!
  • Die Anfälligkeit für Legionellen und Mikroorganismen ist extrem hoch, da große Teile der Zirkulation dauerhaft auf Temperaturen zwischen 25 °C und 50 °C gehalten werden. Spülgänge zur Desinfektion finden nicht statt.

Die Thermostat-Regelung ist in jeder Hinsicht abzulehnen. Sie bietet praktisch keinen Einspareffekt, nur einen fragwürdigen Komfort und ist bezüglich Trinkwasserhygiene extrem gefährlich.

Smart Home

Smart Home ist ein sehr populäres Thema und vor allem bei technikaffinen Hausbesitzern viel diskutiert.
In Bezug auf die Warmwasser-Zirkulation stellt sich die Frage, welche Funktionen und Prinzipe setzt man im Kern mit einer Smart-Home-Lösung um:

  • Eine Fernsteuerung der Zirkulationspumpe per Wand-Tableau, Smartphone, Tablet etc. Die Vor- und Nachteile entsprechen der ferngesteuerten Steckdose. Fraglich ist, ob man vor dem Duschen wirklich auf dem Handy warmes Wasser anfordern möchte.
  • Eine Zeitsteuerung der Zirkulationspumpe entspricht der Funktionsweise einer Zeitschaltuhr ohne signifikante Weiterentwicklung.
  • Man hat je nach System die Möglichkeit, verschiedene statistische und energetische Auswertungen des Zirkulationssystems durchzuführen - meistens beschränken sich diese aber auf die realen Pumpenlaufzeiten. Direkt nach Inbetriebnahme sind diese Informationen interessant und beeindruckend. Das Interesse verschwindet aber sehr schnell, da man mit diesen Informationen nicht wirklich etwas anfangen kann.

Nüchtern betrachtet reduziert sich der Funktionsumfang einer Smart-Home-Lösung zur Steuerung einer Zirkulationspumpe auf eine Zeitschaltuhr bzw. eine ferngesteuerte Steckdose. Alle Nachteile dieser Lösungen sind dabei nach wie vor wirksam.

Der Super-Zirkulations-Automat

Es gibt mittlerweile ein Reihe von Steuerungen, die genau auf die Brauchwasserzirkulation zugeschnitten sein sollen. Oftmals werden Versprechungen gemacht, die physikalisch unmöglich oder im Kern unlogisch sind, nur um sich irgendwie abzuheben.

Lassen Sie sich nicht von vollmundigen Werbeaussagen aufs Glatteis führen!

Versuchen Sie aus der Dokumentation des Herstellers das Wirkprinzip zu erkennen und vergleichen Sie! Die meisten Steuerungen greifen lediglich ein oder zwei der obigen herkömmlichen Realisierungen auf, stellen also auch keine echte Alternative dar.

Und noch ein Hinweis:
Gelingt es Ihnen nicht, das grundlegende Wirkprinzip klar und deutlich aus der Dokumentation des Herstellers zu lesen, ist eine gesunde Skepsis angebracht!

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